Samstags- und sonntagsnachmittags heißt es in Rieseby immer „Glück zu“ – und das Museum Mühle Anna macht auf. In der im Jahre 1911 erbauten Mühle im Ortsteil Norby können aber auch Besucher, die den traditionellen Gruß der Müller bisher noch nicht kannten, die spannende Geschichte verschiedener Handwerksberufe kostenlos kennen lernen. Die Ausstellungsstücke, die überwiegend aus der Zeit von 1850 bis 1960 stammen, erzählen vom beruflichen wie auch privaten Alltag von Maurern, Reetdachdeckern, Schmieden, Schustern, Stellmachern und Müllern. Von Werkzeugen und Bekleidung über Mittel zur Kleiderherstellung und -pflege, Geräten für Haushalt, Nahrungszubereitung und -konservierung bis zu Spielzeugen und nicht-alltäglichen Genussmitteln reicht das umfangreiche Ausstellungsspektrum.
Handwerker-Alltag von der Steinzeit bis zu den 1960ern
Die stetig wachsende Sammlung von mehr als 3.000 Exponaten hat einen starken regionalen Bezug und neben Handwerk, Landwirtschaft und Alltagsleben auch die frühe Besiedlung der Gegend als Ausstellungsschwerpunkt. So wurden auf umliegenden Äckern und Wiesen nicht nur Zeugnisse aus dem Mittelalter gefunden, sondern auch aus der Bronze- und Eisenzeit, ja sogar aus der Steinzeit.
Noch bis ins Jahr 1978 wurde die Mühle wirtschaftlich betrieben. Nach einer längeren privaten Nutzung als Wohnhaus erwarb die Gemeinde Rieseby das Gebäude-Ensemble, zu dem auch eine alte Sägerei, ein Göpelschuppen und eine Wagenremise gehören. 1997 wurden die Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen und das regionale, volkskundliche Museum in der Mühle öffnete erstmals seine Türen. Seitdem lädt der Museumsverein alle interessierten Besucher zu einer kostenfreien Reise in die Vergangenheit ein.
Information
www.museum-muehle-anna-rieseby.de
Möhlnbarg 5
24354 Rieseby
Anfahrt
Vom Bahnhof Rieseby ist die Mühle 1,4 Kilometer entfernt und in 20 Minuten zu Fuß oder in fünf Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen. Dazu muss man lediglich den Bahnübergang überqueren und dem Verlauf der Straße folgen.
Fotos: Verein für Museums- und Chronikarbeit in Rieseby e. V.