Nachdem das Sturmtief „Ylenia“ den Zugbetrieb schon am Donnerstag sprichwörtlich durcheinandergewirbelt hatte, waren wir hier auch am Freitag alle in Alarmbereitschaft und dabei, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor einem äußerst stürmischen Wochenende gewarnt. Wie vorhergesagt war dann am Freitag das Sturmtief „Zeynep“ im Anmarsch.
Komplexe Planung wegen Unwetterwarnung
Es war ziemlich schnell klar, dass der Bahnverkehr wieder von großen Einschränkungen betroffen sein könnte. Unsere Kolleginnen und Kollegen in der Leitstelle, unterstützt von unseren Betriebsplanern, haben mit Hochdruck Konzepte für verschiedene Szenarien entwickelt. Das ist wohl selbstverständlich – die Sicherheit unserer Fahrgäste und Kollegen im Fahrdienst steht dabei immer an erster Stelle.
In der Vorbereitung solcher „Betriebsabweichungen“ gibt es sehr viel zu bedenken und zu beachten. Anders als mit dem Auto können wir mit unseren Zügen bei Unwetter ja nicht einfach rechts ranfahren, sondern es muss geplant werden
- welches die letzten Zugfahrten sein werden
- wo die Züge abgestellt werden können (das ja nicht auf freier Strecke, sondern am Bahnhof)
- welche Ersatzbusse die ausfallenden Fahrten übernehmen
- wie unsere Lokführer zurück zur ihrer Meldestelle bzw. nach Hause kommen
- wann die Strecken wieder frei sein werden und wir voraussichtlich den Betrieb wieder aufnehmen können
- und zu guter Letzt: wie und auf welchen Kanälen wir unsere Fahrgäste mit Informationen versorgen und über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden halten
Stillstand auf der Schiene
Nach einer mittäglichen Telefonkonferenz mit der DB Netz AG stand dann fest, dass der Zugverkehr aus Sicherheitsgründen in Norddeutschland am Freitag bereits ab 15 Uhr eingestellt werden soll.
Am gesamten Wochenende ging dann im Norden auf der Schiene (fast) nichts mehr. Wie die Aufnahmen aus dem Führerstand auf der Erkundungsfahrt auf unseren Strecken RB 63 und RB 82 am Montagmorgen von umgestürzten Bäumen zeigen, war das auch richtig so. Niemand ist zu Schaden gekommen. Aber die Forstarbeiter hatten alle Hände voll zu tun.
Fotos: nordbahn_Tim Tewes, Unsplash_Roland Denes