Ministerpräsident Günther feiert Start der Akkuzüge in Eckernförde
Der Probebetrieb war erfolgreich: Auf der Bahnstrecke zwischen Kiel und Eckernförde sind jetzt innovative Akkuzüge im Einsatz und lösen größtenteils die bisherigen Dieselfahrzeuge ab. Gemeinsam mit Ministerpräsident Daniel Günther und geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung machten sich NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck sowie die nordbahn-Geschäftsführer Dr. Karsten Steinhoff und Holger Kratz heute ein Bild von den neuen Fahrzeugen auf der Strecke.
Auf der Fahrt konnten sich Fahrgäste und geladene Gäste von den Vorzügen der Akkuzüge überzeugen. Diese bieten nicht nur hohen Komfort, sondern tragen auch wesentlich dazu bei, dass Schleswig-Holstein seine Klimaziele erreicht: Wenn alle der elf vorgesehenen Linien und damit 10,4 Millionen Zug-Kilometer auf Akkubetrieb umgestellt sind, spart das Land jährlich 10 Millionen Liter Diesel und 26.000 Tonnen CO2 ein. Das Projekt umfasst 40 Prozent des Bahnverkehrs in Schleswig-Holstein. Der echte Norden springt damit auf Platz 2 im bundesweiten Flächenlandvergleich, was den Elektrifizierungsanteil von Bahnstrecken anbetrifft. 55 neue Akkuzüge hat das Land Schleswig-Holstein dafür beschafft, die bis Ende des Jahres sukzessive zum Einsatz kommen.
Ministerpräsident Daniel Günther: „Ich freue mich sehr, heute zum ersten Mal Akkuzug in Schleswig-Holstein zu fahren. Und es freut mich besonders, dass es sich um eine der ersten Fahrten im normalen Linienbetrieb zwischen meinem Heimatort Eckernförde und der Landeshauptstadt Kiel handelt. Die Akkuzüge sind ein echtes Pionierprojekt in Schleswig-Holstein, das bundesweit Beachtung findet, und es ist toll, dass davon jetzt noch mehr Fahrgäste profitieren!“
Mit der RE72 Kiel – Eckernförde haben die Akkuzüge den Betrieb auf der achten Bahnlinie in Schleswig-Holstein aufgenommen. Auf den Strecken Kiel – Lübeck – Lüneburg (Linie RE83/RB84) und Kiel – Oppendorf (RB76) starteten die ersten der Akkufahrzeuge im Oktober 2023. Die Linien Rendsburg – Kiel (RB75), Büsum – Heide – Neumünster (RB63), Neumünster – Bad Oldesloe (RB82) und Flensburg – Schleibrücke Nord (RE72) folgten in diesem Jahr. Bis Mitte Dezember sollen die Akkuzüge auch noch auf den Linien Husum – Kiel (RE74), Husum – St. Peter-Ording (RB64) und Kiel – Schleibrücke-Süd eingesetzt werden. Bis dahin werden also auch zwischen Kiel und Eckernförde noch Dieselfahrzeuge zu sehen sein, weil für die vollständige Umstellung die Arbeiten für die Ladeinfrastruktur in Kiel-Hassee abgeschlossen werden müssen.
NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck: „Land und NAH.SH sind bei der Ausschreibung der Akkunetze unbekannte Wege mit einer neuen Technologie gegangen. Wir haben es mit unseren Partnerunternehmen geschafft, in relativ kurzer Zeit die Voraussetzungen bei der Infrastruktur dafür zu schaffen und können den Bahnverkehr im echten Norden jetzt Stück für Stück ,entdieseln‘. Heute haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein mit dem erfolgreichen Betriebsstart zwischen Kiel und Eckernförde erreicht.“
Modernes Design und mehr Fahrtkomfort
Die Akkuzüge sind im Design des Nahverkehrsverbundes in Türkis und Dunkelblau gestaltet. Sie bieten jeweils 123 Sitzplätze je Triebwagen und bis zu 123 Stehplätze. Sie haben Abstellmöglichkeiten für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder. Der Einstieg in die Fahrzeuge ist höhengleich zu den Bahnsteigen und damit barrierefrei. Es gibt komfortable Sitze mit größerem Sitzabstand, WLAN und Steckdosen am Platz. Ein neues Fahrgastinformationssystem soll die Reisenden während der gesamten Strecke auf dem Laufenden halten. Neben einem barrierefreien WC bieten die Fahrzeuge auch einen Wickelplatz.
Für die nordbahn bedeutete der Technologiewechsel auf der Schiene seit der Vergabeentscheidung in 2021 eine jahrelange Betriebsvorbereitung. Dr. Karsten Steinhoff, Geschäftsführer nordbahn: „Wir sind ein in Schleswig-Holstein verwurzeltes Eisenbahnverkehrsunternehmen und deshalb besonders stolz darauf, ein Teil dieses innovativen Projektes zu sein. Es ist schön zu sehen, wie nun Linie für Linie den Betrieb mit Akkuzügen aufnimmt und sich unsere intensiven Vorbereitungen damit auch für unsere Fahrgäste hier im Norden auszahlen. Der durch Baustellen bedingte Ersatzverkehr mit Bussen hat den Fahrgästen in den letzten Wochen allerdings viel abverlangt. Umso erfreulicher, jetzt für sie eine neue Ära auf der Schiene einzuläuten.“